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Ahnenziffer: 8
Name:Müller
Vorname:Maximilian
Rufname:5
Geburtsdatum:1836-02-13
Geburtsort:Greding
Taufdatum:1836-02-14
Taufort:Greding
Sterbedatum:1905-09-19
Sterbeort:Greding
Begräbnisdatum:1905-09-22
Begräbnisort:Greding
Ehen:1
Beruf:Stadttürmer
Wohnort:Greding
Religion:rk
Kind:9
Vater:Andreas Müller
Mutter:Katharina Anna Werner
Ehepartner:Maria Margarete (1871-03-06);
Kinder:Johann Baptist; Franz Xaver; Franziska; Ludwig; Wilhelm; Margaretha; Max; Jakob; Ferdinand;

Maximilian Müller war Nachfolger seines Vaters Andreas Müller als Musikmeister und Stadttürmer der Stadt Greding.

siehe Gesuch an die Stadt vom 13.06.1874 am Schluß des Textes.

Nach der Chronik der Stadt Greding von Karl Regnet legten vor der Inspektion des Schullehrerseminars in Eichstätt Max Müller die Prüfung über seine Musikkenntnis se und sein Spielen mit der Klarinette, sowie die Mitglieder seines Orchesters die Prüfung über ihr Spielen ihrer Instrumente am 9. September 1868 ab. Diese Inspektion beurteilte die Leistungen der Einzelnen mit jeweils sehr gut. Max Müller hatte als Muskmeister die Aufgabe, jungen Leuten Musikunterricht zu geben, bei feierlichen Prozessionen mitzuwirken, sich mit drei bis vier Violin- spielern an feierlichen Gottesdiensten zu beteiligen und beim Kirchenchor mitzu- wirken. Er war mit seinen zwei Töchtern und sieben Söhnen (fünf weitere Kinder sind früh gestorben) insbesondere Kirchenmusiker. Sie musizierten und sangen "zur Ehre Gottes und Erbauung des Nächsten". Jedes Kind mußte mindestens zwei In strumente spielen, die sie ihr Vater lehrte. Zu den Aufgaben des Türmers gehörte das Feuerläuten und -blasen,das "Abblasen" am Christtag und in der Neujahrsnacht um Mitternacht und mit der Trompete die Bürger zur Arbeit, zur Mittagsrast und zum Feierabend zu rufen.

In der Dienstwohnung, dem "Müller-Turm", in dem die 9-köpfige Familie wohnte,war es wohl sehr eng. Der Verdienst war äußest gering, es war ein karges Leben. Wir müssen Max Müller mit seiner Frau bewundern. Da es ihnen nicht möglich war, die Kinder auf eine weiterführende Schule zu schicken, bemühte er sich,die Buben in eine richtige Berufslaufbahn zu bringen. Die Söhne Ludwig, Max und Jakob be- gannen ihre Laufbahn als Rentamtsgehilfen, Sohn Franz lernte beim Gericht und Wilhelm bei der Post. Ferdinand arbeitete als Schneider in Eichstätt und Hans wurde Musiker, er studierte Baßgeige und Klavier. Die zwei Töchter haben sich bis zu ihrer Verheiratung ihr Brot als Herrschaftsköchinnen verdient. Sie alle wurden rechtschaffene, tüchtige Leute, die im Beruf und öffentlichen Leben angesehen waren und gut für ihre Kinder sorgten.

Franz Müller, Sohn von Ludwig, schrieb am 20.12.1980 (77-jährig): "Oft betrachte ich das Bild unsere lieben Großeltern mit ihren 2 Töchtern und 7 Söhnen,die alle sehr strebsam waren, gut sein wollten und sich hochhungerten".

Max Müller mußte ein verdienstvoller, angesehener Bürger der Stadt Greding gewe- sen sein. Wenzel Sehr schreibt im Jubiläumsbuch zur 900-Jahr-Feier der Stadt Gre ding: "Max Müller, dem letzten "Thürmer" zu Dank und Ehre wurde in Greding eine Straße gewidmet". Wir Nachkommen sind stolz auf die "Max-Müller-Straße". "1905 ist mit Max Müller auch ein Stück alter Gredinger Geschichte dahingegangen Verklungen sind seine Trompetenmelodien, die einst zum Lebensrhythmus der Bür- ger gehörten. Doch freuen wir uns darüber, daß uns das Wissen um jene Zeit er- halten geblieben ist und wir daraus schöpfen können". Mit diesen Worten be- schließt Wenzel Sehr die Geschichte der "Thürmer" von Greding in dem Jubiläums- buch zur 900-Jahr-Feier der Stadt Greding.

Ida Neumeier

Greding den 13.Juni 1874

Hochlöbliche Wie bekannt versieht der gehorsamst Unter- Stadtgemeindeverwaltung zeichnete für seine Mutter der Thürmers- wittwe Kath. Müller den hiesig. Thürmer- Betreff dienst und hat dieselbe zu ernähren.

Gesuch des Stadtthürmersohnes Die Mutter ist bei hohem Alter und hat den Max Müller von hier um einzigen Wunsch, daß ich den Thürmerdienst Verleihung des Thürmerdienstes dahier erhalte und meine Familie ernähren
kann.

Dieselbe wird zu meinen Gunsten auf den Dienst verzichten und bitte ich deshalb gehorsamst um Übertragung des Thürmerdienstes und sehe gütiger Gewährung meiner Bitte um so mehr ent- gegen, da ich den Dienst unter den nämlichen Verhältnißen wie bei meinem verstorbenen Vater übernehme und bezüglich der Wittwe der Gemeinde keine weitere Last aufhalsen will.

Eine Prüfung oder Befähigungsnachweis wird hier nicht nöthig sein, da ich bekannter Maßen seit vielen Jahren schon den Dienst für meinen Vater versehen, und laut anliegenden Prüfungs- zeugniß die Prüfung als Musiker im Seminar Eichstädt mitgemacht und 3 1/2 Jahr als Trom- peter I. Claße bei dem kgl. II.u.IV Artillerie Regiment Dienst gemacht habe bei welch letzter Gelegenheit ich auch verschiedene Musikproduk- tionen auf verschiedenen Instrumenten mitge- macht habe.

Bei den wohlbekannten Familienverhältnissen glaube ich eine weitere Motivierung meines Gesuches nicht zu gebrauchen und bitte wieder- holt gehorsamst um gütige Genehmigung desselben Unter Vericherung vollkommenster Hochachtung empfiehlt sich

gehorsamster

Max Müller

Stadtthürmerssohn Die Gemeinde Verwaltung beschließt, daß dem Gesuchsteller Max Müller der verlangte Dienst unter den bisherigen Ein- kommen wie solches der verstorbene Vater Andreas Müller

bezogen hat, vom Tage des Ablebens seiner Mutter Katharina Müller übertragen ist.

Greding am 14. Juni 1874

Stadtgemeinde Verwaltung

Benz Stempel Walch ?

L.Veigele

Pfaller

Wägeli

Schermbach

Schuster

Forster

Zi???

Aigner

Meyer

Anm. Tod des Vaters:17.09.1873, Tod der Mutter: 16.07.1882